IVZ vom 26.05.2019 von Stephan Beermann

 

Thorsten Löchte ist neuer Stadtkönig

Zäher Vogel fällt beim 249. Schuss

 

Die Hörsteler Majestäten mit Brautpaar –
dem bescherten die Schützen spontan das „wohl längste Spalier“ von Riesenbeck.
Foto: Holger Luck

 

Die Hörsteler Schützenvereine haben einen neuen Stadtkönig. Er heißt Thorsten Löchte und ist amtierender Schützenkönig des BSV Bevergern.

Beim Stadtkönigschießen am Samstag auf der Anlage des SSV Riesenbeck holte sein Schuss – es war der 249. der Konkurrenz – den Vogel herunter.

Mehr Glück als Können sei das gewesen, gab sich Löchte bescheiden. Er wird die Hörsteler Schützen für die nächsten zwei Jahre regieren und beschrieb, wie zäh sich das Zielobjekt noch erwies, als Krone, Zepter und Flügel längst gefallen waren: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich, nachdem die eine Hälfte schon runter war, tatsächlich noch dreimal die Chance bekomme.“ Mit seinem Treffer löste der Ortsvorsteher von Bevergern den alten Stadtkönig Herbert Rottmann vom BSV Dreierwalde ab.

Quelle: ivz-aktuell.tv

 

Für eine kleine Sensation hatte zwei Stunden zuvor bereits David Ostholthoff gesorgt. Traditionell gebührten dem Ersten Bürger die ersten Schüsse, und gleich mit dem zweiten Schuss holte Ostholthoff dem Vogel die Krone vom Haupt. Der Bürgermeister gehört keinem Schützenverein an. Gefragt, ob er bei so viel Zielsicherheit nicht doch noch in einen eintreten wolle, zog er sich augenzwinkernd aus der Affäre: Hörstel habe ja 13 Schützenvereine, da wolle er keinem den Vorzug geben.

So brachte das Geschick des Bürgermeisters den Hörsteler Schützen zwar keinen neuen Schützenbruder, immerhin aber 50 Liter Freibier, die das Stadtoberhaupt bereitwillig spendierte.

Etwas ernsthafter warf Ostholthoff in seinen vorangegangenen Grußworten kurz die Frage auf, ob der Umgang mit Waffen heute noch zeitgemäß sei, und sprach sich sogleich klar für die Schützentradition aus: „Bei den Schützenvereinen geht es nicht um Kampf, sondern um Traditionspflege und Sport, gepaart mit Verantwortungsbewusstsein.“

Zum sportlichen Wettstreit angetreten waren die 28 Majestäten der Jahre 2017 und 2018, darunter auch eine Königin, gegen Mittag am Rathaus in Riesenbeck. Dort kam es zu einer weiteren Kuriosität, von der sich die Schützen noch eine Weile erzählen dürften. Eine Terminkollision sorgte dafür, dass das Ausholen der Königin und der Könige zeitgleich mit einer Trauung stattfand. Da hatte das junge Brautpaar plötzlich ein paar mehr Gratulanten als geplant und wurde spontan in das Foto der Majestäten auf der Rathaustreppe einbezogen. Christian Schönfelder, Vorsitzender des ausrichtenden SSV Riesenbeck, sprach später bei der Begrüßung vom „wohl längsten Spalier“, das es je in Riesenbeck für ein Brautpaar gegeben habe.

Nach dem Auftakt des Stadtkönigschießens am Rathaus ging der Festumzug, musikalisch begleitet von den Spielmannszügen Bevergern und Knobben Poggenort sowie von der Feuerwehrkapelle Riesenbeck, zur Schießanlage des SSV, wo der neue Stadtkönig zwei Stunden und 249 Schüsse später feststand.

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